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Sonntag, 29. September 2013

Wahlnachlese

Man kannte unser Land im Wahlkampf nicht wieder. SPD, Grüne und Linke führten einen Elends- und Armutswahlkampf. Natürlich gibt es am unteren Rand der Gesellschaft Missstände. Dagegen muss etwas getan werden. Aber prägen diese Zustände die gesamte Republik? Entsprechen sie dem Lebensgefühl der übergroßen Mehrheit des Volkes? Mitnichten. Wie konnte die SPD, die Volkspartei sein möchte, die Mehrheit des Volkes ausblenden und ihre Programmatik so auf Armut verkürzen ? Wie kann man in einem Land, das wirtschaftlich wächst, das ganz Europa schleppt und in dem die Steuereinnahmen nur so sprudeln, ausschließlich von Elend reden?
   Wahlen werden in der Mitte gewonnen – oder wie jetzt: verloren. Mit einem „Gerechtigkeitswahlkampf“ lässt sich vielleicht eine dramatisch schrumpfende Stammwählerschaft  ergötzen, nicht aber eine Wahl gewinnen.
Hans-Ulrich Jörges "Stern"

Donnerstag, 12. September 2013

Hatten wir wirklich die Wahl ?

Nein, hatten wir nicht. Nach der erneuten Manipulation am Wahl- recht konnten sich noch mehr Kandidaten,  die in ihren Wahl- kreisen keine Mehrheit und damit nicht das Vertrauen der Wähler erhielten, ungestört vom Wählerwillen locker zurückleh- nen, soweit ihre Parteien sie in den Parlamenten haben wollten und sie über vordere Listen- plätzen abgesichert wurden. Das werden mehr als die Hälfte der neuen Bundestagsabgeordneten sein.
   Nach wissenschaftlichen Be- rechnungen dürfte bereits lange vor der Wahl zu 70% feststgestanden haben, wer in den nächsten Bundestag einziehen würde, nicht weil es die Wähler, sondern weil es die Parteien so wollten.
   Prominenteste Beispiele: Ursula von der Leihen und Peer Steinbrück. Beide ziehen locker in den Bundestag ein, obwohl sie in ihren Wahlkreisen die Mehrheit verfehlt haben.

Sonntag, 8. September 2013

Politikverdrossenheit

Früher meinten Politiker, über Herrschaftswissen zu verfügen, denen die Masse glaubte und das nur von wenigen zu hinterfragen war.
   Heute leben wir in einer Demokratie mit konturlosen Generalisten in Parteien und Parlamenten, denen eine immer größere Anzahl von Leuten gegenüber steht, die deren ideologisch aufgeblasenen Thesen in Sekundenschnelle mit Hilfe des Internets in Frage stellen bzw. widerlegen können.
   Was nutzen da noch halbgebildete Repräsentanten in Parlamenten, die denen, die sie vertreten sollen, wissenstechnisch unterlegen sind? Hoffentlich wird die Kompetenz der Wähler alsbald die Politiker wachrütteln und deren Sensibilität für mehr Wahrheit und Klarheit steigern. Vielleicht finden dann ja Verdrossene, Empörte und Etablierte auf einer neuen Ebene zusammen?